bbb Workshop „Einführung in die Ereigniszeitanalyse“
Mit Ereigniszeitanalysen lässt sich untersuchen, wieviel Zeit vergeht, bis ein bestimmtes Ereignis eintritt. Ursprünglich bestand das Ziel darin, den voraussichtlichen Todeszeitpunkt von Personen zu schätzen. Daher rührt auch die oft verwendete Bezeichnung survival analysis.
Heute ist das Anwendungsgebiet wesentlich breiter. Bei biomedizinischen Fragestellungen kann es sich dabei beispielsweise um die Zeit bis zum Eintritt einer Erkrankung, Dauer einer stationären Behandlung oder die postoperative Überlebenszeit handeln, in technischen Disziplinen um die Dauer von Nutzungsbeginn bis zur ersten Störung eines neuen Gerätes. Die Ereignisse können sowohl positiv als auch negativ sein. Zentrale Begriffe sind die Überlebensfunktion und die Hazard-Rate. Die Überlebensfunktion beschreibt den Anteil der Fälle, bei denen das Ereignis noch nicht eingetreten ist. Die Hazard-Rate hingegen steht für das unmittelbare Risiko des Eintretens des Ereignisses.
Vielfach kann die Zeit bis zum Eintritt eines Ereignisses nicht völlig verfolgt werden kann. Beispielsweise sind klinische Studien sind aus praktischen oder ethischen Gründen zeitlich limitiert. Ebenso können Freiwillige die Teilnahme an einer Studie abbrechen. Man spricht in beiden Fällen von zensierten Daten, die typisch für Ereigniszeitdaten sind.
Der Workshop umfasst eine Darstellung der Besonderheiten von Ereigniszeitdaten, eine Einführung in die deskriptive Beschreibung, den Vergleich von Ereigniszeiten in verschiedenen Gruppen und die Anwendung von Regressionsmodellen wie der Cox-Regression, die in biomedizinischen Anwendungen weit verbreitet ist.